SC STERNSCHANZE II – SV BARMBEK II 5:2 (2:0)
Trauriges Torfestival
Zwei Dinge mal vorweg:
1. Einen prima Spielbericht zu schreiben, fällt nach Bekanntwerden des Ausmaßes der Verletzung von Kapitän Ebu Kutun (am 4. Spieltag gegen SCALA) schwer; die Sache fällt genau genommen aus. Es hätte nämlich nicht viel schlimmer kommen können und das Team muss auf Kutun, dem ein Kreuzbandriss, ein Innenbandriss und ein Meniskuriss diagnostiziert wurde, auf lange Zeit verzichten. Sportlich ist das schlecht, persönlich ist eine Katastrophe, wenn man bedenkt, dass Kutun erst vor einem halben Jahr nach überstandener schwerer Verletzung überhaupt erst wieder mit Fußball anfangen konnte.
2. Sternschanzes Zweite präsentiert sich weiterhin eindeutig uneindeutig. Auf den Gala-Auftritt zum Saisonauftakt folgte eine aus verschiedenen Momenten zusammengesetzte schwarze Serie, die beim letzten Spieltag mit der besagten Verletzung und dem folgenden Spielabbruch ihren Tiefpunkt erreichte. Am fünften Spieltag bekam der SV Barmbek nun ein weiteres Gesicht zu sehen.
Beide Mannschaften präsentierten in der ersten Halbzeit „Freizeitliga-Fußball auf gehobenem Niveau“, allerdings mit unterschiedlichen Akzentsetzungen. Die Gäste versuchten, vorzugsweise mit langen Bällen ihre Stürmer in Szene zu setzen, was meistens misslang. Die Gastgeber versuchten, ein ruhiges Kurzpassspiel mit punktgenauen langen und Diagonalpässen zu verbinden, was auch meist misslang. Die Qualität der Partie damit alles in allem im mittelprächtigen Bereich, was bei gutem Wetter allerdings auch nicht weiter störte.
Die Fehlpassquote konnte auf Seiten von Sternschanze nach gut 25 Minuten langsam gesenkt werden, während die Gäste versuchten, etwas konstruktiver nach vorne zu kommen (wobei lange Bälle das bevorzugte Mittel blieben). Aus dem berühmten Nichts (das in der Nähe von Zufall liegt) fielen dann Tore für die Gastgeber, die aus dem Wenigen das Optimum herausholten. Zuerst war es Elvis Muratovic, der nach einer guten halben Stunde zum 1:0 einnetzte, dann Mittrainer Mattes Sandhop, der in seiner letzten Partie vor einer Knie-OP noch einmal alles aus seinem jungen Körper herausholte und den ersten Saisoneinsatz („ich spiele heute“) mit dem Tor zum 2:0 krönte.
Fahrt nahm die Partie in der zweiten Halbzeit auf. Barmbek intensivierte mit dem Rückstand im Rücken die Bemühungen zum Anschlusstreffer zu kommen, traf dabei aber auf zunehmend sicher aufspielende Gastgeber, die immer besser die sich auftuenden Lücken nutzten und die Gäste schlicht zu überrollen begannen. Es fiel so zunächst im ersten Drittel der zweiten Halbzeit aus einem Getümmel heraus das 3:0 durch Neuzugang Sergio Ramos, der den Weg aus Sternis Erster in Sternis Zweiter gefunden hat und sich sogleich als kaltschnäuziger Verwerter empfahl. Barmbek (in der Vorwoche noch von einem 0:3 in den letzten Minuten auf ein 3:3 gekommen) steckte nicht auf, blieb jedoch weiterhin blass im Vorwärtsgang. Ausnahme: ein sehenswerter Freistoß von Soner Sarimehmetoglu aus rund 18 Metern, den er schön über die Mauer hinweg zum 3:1 im rechten Winkel versenkte.
In der Defensive blieb Barmbek allerdings anfällig und sah sich einem zunehmend erstarkenden Gastgeber gegenüber. Im Grunde gelang nun nahezu alles, zum Beispiel Mahns’ 4:1 und ein direkt verwandelter Freistoß von Grillo zum 5:1. Nahezu alles muss es heißen, weil Sternschanze in der zweiten Halbzeit diverse Großchancen liegen ließ. Nur der eigenen Nachlässigkeit der Gastgeber und einigen starken Aktionen von Gästekeeper Marco Riedel war es zu verdanken, dass die Sache aus Sicht der Barmbeker nicht noch schlimmer ausfiel, die immerhin kurz vor Schluss noch das 5:2 erzielen konnten, das aber auch nur etwas schmeichelhafte Kosmetik auf eine sehr klare zweite Halbzeit legte.
3. Gute Leistung in der besagten zweiten Halbzeit. Jetzt muss man sich langsam mal für ein Gesicht entscheiden.
So spielte der SCS: Schuhmacher – Sandhop (Skarka) – Rebke (C)– Lütje – Mahns – Kyrlidis – Muratovic – Grillo – Ballon – Ramos (Guimares Silva) – Jäkel (M. Kroll)
Gelb: Sandhop
Tore: 1:0 (Muratovic), 2:0 (Sandhop), 3:0 (Ramos), 3:1 (Sarimehmetoglu), 4:1 (Mahns), 5:1 (Grillo) 5:2 (Unbekannt).
Besondere Vorkommnisse:
1. Engagiertes Dabeisein durch Supporter-Team
2. Peter Ballon wurde zum „Man of the Match“ gekürt (Gründe: „relativ fehlerbefreit[es]« Auftreten (Eigeneinschätzung), vier Assists, evtl. direkte Beteiligung am fünften Treffer).
Statistik: Niemand, Bericht: Nils Schuhmacher