Wach durch Rückstand
SC Sternschanze II – Buxtehuder SV II 3:1 (1:1)
Geschmiert lief der Einstieg in den Pflichtspielmodus 2013/14 für Sternis Zweite nicht. Nachdem man bereits zum Ende der Vorbereitung auf einen sich zunehmend verkleinernden Kader (und auf einen im Umbau befindlichen Trainingsplatz) blicken musste, stand auch zum Pokalspiel der 1. Runde nur eine bunte Truppe aus Trainierten (= Daheimgebliebenen) und Braungebrannten (= gerade aus dem Urlaub Zurückgekehrten) zur Verfügung. Mit Yannick Trost fand sich zumindest ein „verlorener Sohn“ in der Startelf, der nach seinem Auslandsaufenthalt die Zweite der Ersten vorgezogen hat. Ansonsten war von den Neuzugängen – Urlaub und fehlender Spielberechtigung sei Dank – noch nichts zu sehen.
Ein schönes Gewitter samt Starkregen sorgte zunächst pünktlich zur Anstoßzeit für eine eindrucksvolle Seenplatte auf dem Ersatzplatz im Sternschanzenpark und für erhebliche Verzögerungen beim Einstieg in die Saison. Und der gestaltete sich auf Seiten der Hausherren dann auch noch äußerst gemächlich und unkoordiniert. Nach vorne gelang Sternschanze in den ersten 20 Minuten nichts, im Defensivverhalten zeigte man sich wacklig, so dass die Buxtehuder zu diversen Chancen kamen. Dafür standen generell zwei Varianten zur Verfügung:. Die erste bestand darin, nach Ballgewinn rasch umzuschalten und mit langen Diagonalbällen Sternis Viererkette zu überwinden. Die zweite bestand darin, in der Hälfte des Gegners Fouls zu ziehen und dann per Freistoß den direkten Weg zu suchen, also draufzuhalten. Allein vier knifflige Situationen mussten in dieser Anfangsphase überstanden werden: dreimal konnte Schuhmacher letztinstanzlich abwehren, einmal landete ein sehenswerter Distanzschuss zuerst an der Latte, ging von da an den Pfosten, um schließlich von der Linie ins Feld zurückzugehen.
Wo es auf diese Weise also schon mal nicht ging, musste ein kleines Geschenk für die zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Führung für die Gäste sorgen. Ein missglückter Abstoß landete direkt beim Gegner, der Ball kam postwendend in die Spitze zurück, Shenja Parfenov konnte Buxtehudes durchgebrochenen Stürmer nur noch unfein im 16er von den Beinen holen. Der extrem unplatziert geschossene Elfmeter fand seinen Weg ins Tor wohl auch nur, weil Schuhmacher das genaue Gegenteil erwartet hatte, statt z.B. faul stehenzubleiben (20.).
Allerdings tat dieses Tor dem Spiel insofern gut, als Sternschanze nun die lethargische Note aus dem eigenen Spiel nahm und sich wortwörtlich in das Geschehen hineinkämpfte. Belohnt wurde dies mit zunehmenden Ballgewinnen und der Verlagerung der Partie in die Hälfte der Gäste, die sich nun vermehrt in Schussversuche der Blau-Roten hineinwarfen. Gegen den von Hendrik Mahns getretenen Freistoß und dessen Verwertung durch Lukas Lütje waren dann aber auch sie machtlos. Diagonal geschlagen landete der Ball auf dem Kopf des Innenverteidigers, der ihn mustergültig per Aufsetzer zum Ausgleich verwertete (34.). Sternschanze bekam nun sogar leicht Oberwasser, ging mit den eigenen (wenigen) Chancen allerdings gewohnt sorglos um. So striff Peter Ballons Schuss kurz vor der Pause nur knapp am Pfosten vorbei.
In der zweiten Halbzeit endlich einmal kein „ganz anderes Spiel“. Vielmehr sahen die Zuschauer_innen einen aus der Endphase der ersten Hälfte bekannten recht offen und intensiv gestalteten Schlagabtausch , bei dem keine Seite allerdings zu ganz großen Chancen kam. Buxtehude blieb gefährlich im Spiel nach vorn, wenn die langen Bälle ankamen – dann aber im letzten Schritt vertändelt wurden. Auf der anderen Seite konnte Jolle Skarka mit einem satten Distanzschuss Buxtehudes Torwart zu einer genauso sehenswerten wie überflüssigen Parade animieren (der Schuss wäre im Aus gelandet).
Alles in allem agierte Sternschanze nun jedoch deutlich souveräner als in der ersten Hälfte, während dem BSV mehr und mehr die Luft ausging. Und es boten sich nun auch zusehends Lücken in der bis dahin sehr dicht gestaffelten Abwehr der Gäste. Wie man sie findet und nutzt, zeigte Elvis Muratovic nach Diagonalflanke von Trost. Erst wurden auf engstem Raum zwei Verteidiger genarrt, dann der Ball auf etwas freche Weise am herauseilenden Torwart vorbeigeschoben. In der letzten Saison wäre der letzte Ball natürlich am Tor vorbeigegangen, diesmal war er – ein gutes Omen für die Saison – glatt drin zum 2:1 (72.).
Buxtehude musste nun kommen und erhöhte den Druck. Allein: die Genauigkeit nahm ab und die weiterhin gefährlichen Standards fanden auch angesichts einer sehr geschlossenen Defensivarbeit der Gastgeber kaum mehr Abnehmer. Gleichzeitig entstanden Lücken in die andere Richtung, nicht zuletzt weil sich die Gäste zwischenzeitlich wg. Meckerns selbst dezimiert hatten. Für die Entscheidung sorgte schließlich Johannes Jäkel in der 87., der den Ball nach Vorarbeit von Muratovic zentral stehend zum 3:1 einschob.
Und ein weiterer Grund zum Jubel: Ebu Kutun wurde in der 88. Minute eingewechselt und hatte damit seinen ersten Pflichtspieleinsatz seit seiner schweren Verletzung vor einem Jahr.
So spielte der SCS: Schuhmacher – Lütje – Matthies – Parfenov (21. Kilicarslan) – Trost – Skarka – Jäkel (88. Zickelbein) – Ballon – Kayser – Muratovic (88. Kutun) – Mahns.
Tore: 0:1, Foulelfmeter (20.), 1:1 Lütje (34.), 2:1 Muratovic (72.), 3:1 Jäkel (87.).
Zuschauer_innen: 25