Pokalnews, 2. Runde

Special Branch mit Binde

HNT II – SCS II 0:4 (0:2)

Am Ende stellte sich die Sache auf dem Papier deutlicher dar, als sie auf dem Rasen streckenweise ausgesehen hatte. Der nominelle Favorit aus der Kreisliga hatte sich gegen den Neuling aus der Kreisklasse (in dessen drittem Pflichtspiel) zwar mit 4:0 durchgesetzt und ist in die dritte Runde des früher einmal schön staubig „2. Liga-Pokal“ genannten Wettbewerbs eingezogen. Zwischendrin hatte man allerdings durchaus Hängerqualitäten bewiesen, die nicht zuletzt aufgrund der Abschlussschwäche der Gastgeber folgenlos blieben.

HNT ging im Gegensatz zu den eher abwartend eingestellten Gästen recht forsch in die Partie und deutete an, dass die Kreisklasse für diese neu formierte Mannschaft – wenn alles gut läuft – auch nur zu einer kurzen Zwischenstation werden könnte. Recht kämpferisch und robust und dabei auch noch mit spielerischen Qualitäten ausgestattet, versuchte man den Innenstädtern in der Anfangsphase den Schneid abzukaufen und attackierte früh. Es zeigte sich allerdings auch recht schnell, dass in der Vorwärtsbewegung vor allem lange Bälle zum Einsatz kamen, auf die sich Sternschanzes neu formierte Verteidigung aus Lukas Lütje und den Neuzugängen Janos Böhme (TSV Bienenbüttel), Max Menschner (Teutonia 05) und Yannick Trost (aus eigenem Stall) zunehmend gut einzustellen wusste, nachdem erst einmal zwei, drei brenzlige Situationen überstanden waren. Eher kurios fiel Schuhmachers Versuch einer Kopfballabwehr in gewisser Nähe zur Mittellinie aus, aber auch er blieb folgenlos gegen vor dem Tor dann doch harmlose Gastgeber.

Eher anfällig und oft einen Schritt zu langsam zeigten sie sich auf der anderen Seite in der Rückwärtsbewegung. Die Gäste bekamen ihr Spiel nach vorne mit zunehmender Dauer besser in den Griff. Hohe Flanken in den Strafraum fanden zwar stets die richtigen Abnehmer, im Abschluss blieb man aber zu ungenau, so dass sich für die erste Phase im Grunde keine so genannte Großchance festhalten lässt. Dafür brauchte es erst ein Foul im Strafraum der Gäste in der 20. Minute. Jens Rebke, im letzten Pflichtspiel bereits als erfolgreicher Elfmeterschütze aufgefallen, verwandelte sicher zum 1:0 für die Gäste. Mit der Führung im Rücken kam etwas mehr Ruhe in das Spiel der in grelle Leibchen gekleideten Blau-Roten. Die Kombinationen wurden flüssiger, HNT wusste sich vielfach nur mit Fouls zu helfen (Bilanz der ersten Halbzeit: vier Verwarnungen) und setzte in dieser Phase nach vorne immer weniger Akzente. Ein solches Foul in Strafraumnähe war dann auch die Vorarbeit zum 2:0. Jolle Skarka zirkelte den Ball aus halblinker Position sehenswert und unhaltbar ins lange Eck (42.).

Die Einschätzung (oder Hoffnung), dass den Gastgebern pünktlich zur zweiten Halbzeit die Energie ausgehen werde, sollte sich als trügerisch erweisen. HNT kam mit der berühmten zweiten Luft aus der Kabine, die man offenbar direkt den Gästen abgezapft hatte. Zumindest agierte Sternschanze nun häufig fahrig, wirkte mitunter in der gesamten Abwehrarbeit und im Spielaufbau hektisch und ließ sich streckenweise stark unter Druck setzen. Gleich verteilt war nur die Fahrlässigkeit, mit der beide Seiten mit ihren Chancen umgingen. Silva hatte zu Beginn der zweiten Halbzeit von links kommend die Chance, den Sack frühzeitig zuzumachen, entschied sich aber für die kollegiale Variante (Querpass zu einem virtuellen Mitspieler), ähnlich Rebke, dessen Schuss nur knapp über das Gehäuse ging. Die vergebenen Chancen der Gastgeber waren allerdings von anderem Kaliber. Mehr als nur einmal entschied man sich für den einen Pass zuviel, so dass aus drei sehr guten Gelegenheiten letztlich Null Tore heraussprangen.

Es dauerte bis zur Schlussphase, bis Sternschanze das Spiel wieder besser in den Griff bekam – der eigenen Konzentration und sicher auch den nun abnehmenden Kräften der Gegner sei Dank. In der 82. Minute erlöste Peter Ballon nach Zuspiel von Kilicarslan Sternschanze mit dem 3:0 und raubte den Gastgebern die letzte Hoffnung, dem Spiel mit einem Tor noch eine Wendung zu verpassen. Im Grund nur für die Akten (bzw. für die Überschrift) war denn auch die letzte Aktion des Spiels. Nach Foul an Yannick Trost war es wieder Kapitän Rebke, der mit seinem Elfmeter den Endstand in einer munteren, intensiv, aber fair geführten und gut geleiteten Partie herstellte.  Damit tanzt Sternschanze II weiter auf zwei Hochzeiten, während sich HNT II auf die Meisterschaft in einer stark dezimierten KK 10 konzentrieren kann (drei Rückzüge noch vor dem ersten Spieltag).

So spielte der SCS: Schuhmacher – Böhme – Lütje – Menschner – Trost – Rebke (C) – Skarka – Matthies (Ballon) – Guimaraes Silva (Kilicarslan) – Jäkel (Mahns) –  Muratovic.

Tore: 1:0 Rebke (20., Foulelfmeter), 2:0 Skarka (42.), 3:0 Ballon (82.), 4:0 Rebke, 90.+2, Foulelfmeter).

Zuschauer: 40
Schiedsrichter: Maximilan Ermisch hatte die Partie im Griff und lag mit seinen Entscheidungen alles in allem wohl stets richtig (1,0)

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