Why not?

3. Spieltag: SC Sternschanze II – TSV DUWO 08 II 4:1 (1:0)

Sternschanze II gegen Duwo 08 II – das war auch in der Rückrunde der letzten Saison schon kein Selbstgänger für den damaligen Aufsteiger und Überraschungsakteur der KL 5. Denkbar knapp (und mit gewisser Hilfestellung) hatte man mit 2:1 gewonnen und sich auf diese Weise in die Aufstiegsrunde verabschiedet. Da die Prognosen zum weiteren Verlauf (Sternschanze-Spieler: „Bis nächstes Jahr“ – DUWO-Spieler: „Ich glaube nicht“) sich als falsch erwiesen hatten, kam es nun also zum erneuten Aufeinandertreffen und diesmal lief alles nach dem Geschmack des vermeintlichen Punktelieferanten aus der Innenstadt, der in der laufenden Saison bislang nur im Pokal richtig Erfreuliches bieten konnte. Nun wurde – auch wenn diese „Momentaufnahme“ (T. Doll) sicher nicht nur blinkt und blitzt – auch in der Liga ein schönes kleines Ausrufezeichen gesetzt.

Nach dem streckenweise uncleveren Agieren in der Vorwoche gegen den HFC entschied man sich in dieser Partie gegen erwartbar spielstarke Gäste (und personell deutlich erholt) für eine eher defensiv ausgerichtete Spielweise. DuWo wurde deren Hälfte zum Eigengebrauch überlassen, während man selbst recht tiefstehend die Räume dicht machen wollte. Die Gäste ließen sich schnell auf die Spielanlage ein. Man agierte seinerseits abwartend und verzichtete darauf, sich mit Kurzpasspiel und ähnlichem in der Abwehr der Gastgeber festzurennen. Stattdessen gab es viele kluge lange Bälle, die die Viererkette des SC nicht nur überwinden sollten, sondern sie – man muss es  eingestehen – auch ein ums andere Mal tatsächlich überwanden. Sehr zum Leidwesen der DuWo-Offensivabteilung hatte Nils Schuhmacher im Gegensatz zum vorherigen Aufeinandertreffen jedoch einen glücklicheren Tag erwischt, was sich insbesondere in zwei Ein zu Eins-Situationen auszahlte.

Alles in allem hielt sich der Druck in der ersten Halbzeit jedoch in Grenzen. DuWo  verströmte zwar eine gewisse Gefährlichkeit.  Eine gewisse Ratlosigkeit schien sich allerdings zunehmend breitzumachen, da sich zwar nicht wenige gute Gelegenheiten ergaben, die Gastgeber aber in einer erfreulichen und kompakten Weise nach hinten arbeiteten und sich sogar noch in der Lage zeigten, Nadelstiche nach vorne zu setzen. DuWo, in der hünenhaft geratenen Innenverteidigung schwer zu überwinden, zeigte sich jedenfalls erstaunlich anfällig, wenn es flach über die Außen ging.

Zum berühmten „psychologisch ungünstigen Zeitpunkt“ fiel nach einem dieser flotten Gegenstöße dann auch die nach Chancen vielleicht etwas überraschende, aber keinesfalls aus der Luft gegriffene Führung für Sternschanze. Elvis Muratovic verwertete eine Flanke aus dem Mittelfeld, sein wunderbares Abspiel von links erreichte Jolle Skarka, der zunächst mit einem Lupfer an DuWo-Torwart Jaschinski scheiterte, den Abpraller dann allerdings mit dem Kopf zum 1:0 im Tor unterbringen konnte (45.)

Die Gäste kamen erkennbar genervt und mit deutlich gesteigerter Angriffslust aus der Kabine und begannen, Sternschanze ins Pressing zu nehmen. Die Gastgeber reagierten darauf allerdings ihrerseits mit zunehmendem Offensivdrang, so dass sich insbesondere in der zweiten Halbzeit ein recht schnell von Strafraum zu Strafraum pendelndes Spiel entwickelte, in dem das Mittelfeld zum lästigen Nebenschauplatz geriet. DuWo drängte auf den Ausgleich, musste nun allerdings auf ähnliche Hochkaräter wie in der ersten Halbzeit verzichten. Zur ersten Großchance kam es stattdessen vor dem Tor der Gäste. Der emsige Silva konnte letztlich nur mit Foul im Strafraum vom Ball getrennt werden. Den fälligen Strafstoß übernahm Kapitän Jens Rebke, der souverän unten links zum 2:0- verwandelte (60.). Die „beruhigende“ Führung hielt allerdings nur bescheidene 60 Sekunden. Quasi im Gegenzug fiel aus einer Ecke heraus der Anschlusstreffer. Nico Matthies, erneut stark auf der nicht gerade innig geliebten Position in der Viererkette, konnte den Ball gerade nur so mit dem Hinterkopf aus der größten Gefahrenzone bringen. Er landete allerdings bei Marc Wolgast, der ihn ungedeckt und unbedrängt aus 16 Metern flach in die Ecke beförderte (61.).

DuWo drängte nun, blieb gefährlich bei Standards und hätte mit etwas Glück per Bogenlampe auch noch den Ausgleich erzielen können; der Ball landete jedoch am Pfosten. Auf der anderen Seite sorgte Max Menschner dann wohl für die Vorentscheidung in dieser munteren und spielerisch gutklassigen Partie.  DuWo konnte eine Ecke nicht entscheidend klären, Menschner besorgte von der Strafraumgrenze mit Flachschuss ins lange Eck das 3.1 (69.).

Die Gäste wirkten nun deutlich konsterniert. Angriffe fanden zwar weiterhin statt, entwickelten aber abnehmende Durchschlagskraft. Gleichzeitig musste DuWo hinten aufmachen, was entsprechende Lücken für die Konter eines heute sowohl spielerisch als auch kämpferisch überzeugenden Sternschanze-Teams ließ. Ein Indikator für das schwer zu kontrollierende Offensivspiel vielleicht die Tatsache, dass DuWo mit dem Schlusspfiff einen weiteren Foulelfmeter verursachte, weil man diesmal Skarka nicht in den Griff bekam. Wieder war es Rebke, der fast genauso souverän, diesmal flach rechts zum Endstand verwandelte (90. + 2).

Der Sieg sollte in seiner Höhe nicht überbewertet werden. DuWo präsentierte sich stark, viel entscheidender ist aber, dass Sternschanze zeigte, dass diese Mannschaft schwierig zu spielen ist, wenn sie gemeinsam ihre sieben Sinne beisammen hat. Und das hatte sie heute zum Beispiel.

So spielte der SCS: Schuhmacher – Gleich – Lütje – Menschner – Matthies – Rebke – Guimaraes Silva (72. Ballon) – Parfenov (45. Trost) – Mahns (87. Böhme) – Muratovic – Skarka.

Tore: 1:0 Skarka (45.), 2:0 Rebke (60., Foulelfmeter), 2:1 Wolgast (61.), 3:1 Menschner (69.), 4:1 Rebke (90+2, Foulelfmeter).

Karten für den SCS: Guimaraes Silva (gelb 16.),  Parfenov (gelb 34.), Rebke (gelb 55.), Gleich (gelb 65., gelb/rot 89.).

Zuschauer: 50

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