Es sind natürlich zwei Dinge, die jetzt, kurz nach Erreichen der Winterpause, unfassbar nachdenklich und besinnlich stimmen. Erstens die Tatsache, dass sich am gestrigen Sonntag gleich drei neue Torschützen in die ohnehin schon recht lange Torschützenliste dieser Saison eintragen konnten (mittlerweile 17 Personen). Zweitens der Umstand, dass Sternschanzes Zweite gegen den VfL Hammonia doch gewinnen kann. Eine wichtige Erkenntnis, aber auch natürlich eine Art Genugtuung nach dem Hinspiel, das die Platznachbarn glatt, vernügt, eiskalt usw. mit 5:0 gewonnen hatten.

Im Rückspiel setzte es jetzt ein nicht ganz so glattes, nur fast so eiskaltes, allerdings im Endeffekt nicht weniger vergnügtes 4:1 für die Schützlinge von Sandhop und Zickelbein, die ihr Team perfekt eingestimmt hatten (Sandhop: “Ich will gewinnen”, “wichtigstes Spiel der Saison”; Zickelbein: “Derby! Mehr muss ich nicht sagen”, “Ziel: vor Hammonia überwintern”).

Tatsächlich erwies sich die Mannschaft als beängstigend folgsam. Dicht gestaffelt und ungewohnt tief stehend erwartete man die Gastgeber in der eigenen Hälfte, in der sie sich dann auch ein ums andere Mal – zunehmend ideenlos – festliefen. Nicht eben von Vorteil war dabei, dass Kapitän Harun Cagin (aus früheren Derbys schon bekannt als “heißer Pfostentänzer” und Torschütze zur Unzeit) bereits zur Hälfte der ersten Halbzeit verletzungsbedingt (allerdings ohne Fremdeinwirkung) ausscheiden musste. Hammonia fand von Beginn an kein gutes Rezept und verlegte sich mit zunehmender Spieldauer auf das Schlagen langer Bälle, die nur selten eigene Abnehmer fanden. Sternschanze demgegenüber in der Vorwärtsbewegung eher gedrosselt, nur selten ganz gefährlich vor dem Hammonia-Tor, aber in Lauerstellung. Recht bald auch mit dem 1:0 im Rücken, Dirk Lünswilken verlängerte einen missglückten Abwehrversuch per Kopf unhaltbar zur Führung für die Gäste.

Die zweite Halbzeit sah im Beginn etwas zielstrebiger agierende Gastgeber, denen die fehlende Durchschlagkraft weitgehend erhalten blieb, die aber nun auch noch das Pech auf ihrer Seite hatten. Eine der wenigen Unkonzentriertheiten in Sternschanzes Abwehrkette führte jedenfalls zu einer ersten – letztlich “ungenutzten” – Großchance. Ein mittlerweile schon als berüchtigt geltender langer Abschlag von Hammonias Keeper überflog und -hüpfte jedenfalls Freund und Feind. Im Laufduell zwischen Hammonias Stürmer und Sternis Abwehrspieler kam es zu einem elfmeterwürdigen Foul, während der Ball gemächlich am Tor vorbeitrudelte. Schiri Fabian Skudlarek hatte ihn wohl drin gesehen und deshalb auf Vorteil entschieden – und wollte diese Entscheidung dann im Nachhinein wohl nicht mehr korrigieren.

Nils Schuhmacher im Tor der Gäste oblag es schließlich, diesen Missstand zu korrigieren und dem VfL zum 1:1 zu verhelfen. Einen Freistoß aus aussichtsreicher Position ließ er zur Freude der in etwa gleichaltrigen Kiebitze im Hammonia-Kuchenblock schön “durch die Hosenträger” passieren. Die Partie blieb allerdings nur kurze Zeit offen, denn Jens Rebke kam nur wenige Minuten später die verantwortungsvolle Aufgabe zu, Sternis schwarze Serie nicht verwandelter Elfmeter zu beenden. Nach Foul an Hendrik Mahns nahm er sich sich Balles an und verwandelte sicher zum 1:2. Spätestens jetzt war auf Hammonias Seite ein wenig die Luft raus. Eine der sehr wenigen Chancen, die noch kamen, wurde entschärft (vom schuldbewussten Schuhmacher), gewisse andere Personen schonten sich insgesamt nur wenig, die Gastgeber vom eigenen Tor fernzuhalten (siehe etwa Foto).

Und Sternschanze hatte dann auch noch Glück zzgl. Verstand. Erst war es ein stramm geschlagener Freistoß von Julius Skarka, der unhaltbar verlängert zum 1:3 einschlug. Dann durfte sich der eingewechselte Gökhan Kilicarslan mit einem wunderschönen Treffer, erzielt in einer 1 zu 1-Situation als Nummer 17 in die Torschützenliste eintragen.

Over in West Germany
There’s a football player
With sexy knees.
With sexy knees?
With sexy knees!
Talking ’bout a man with sexy knees -