Löwen, Wespen, Tauben und andere Vögel.
Die Kreisliga 5 im Überblick
Die Staffeleinteilungen sind da. Zeit für eine kleine Übersicht über kommende Gegner – natürlich voller Spekulationen und angereichert mit einer Vielzahl an halbgaren Informationen.
Die alten Bekannten
SC Persia: Die Löwen aus Alsterdorf werden seit vielen Jahren als Aufstiegskandidat gehandelt. Mit derselben Verlässlichkeit entweicht dann spätestens zur Rückrunde die Luft aus der technisch hochveranlagten Mannschaft, die zudem mehr und mehr von einem Überalterungstrend erfasst wurde. Jetzt ist frisches Personal in den Kader hineingepumpt worden und Persia – eine Premiere – hat sich selbst als Aufstiegskandidat ins Spiel gebracht. Gut für Sterni II: man sah in der letzten Saison gegen die wohl spielstärkste Mannschaft der KL 5 endlich mal gut bis sehr gut aus.
TSV Wandstal: Wandsetals Zweite verfügt über ein virtuelles Street-Team, das die Öffentlichkeit vor der Saison, in der Mitte der Saison und in der Endphase wissen ließ, dass der Weg zum Aufstieg an Wandsetal nicht vorbeigeht. Hier und da (vor allem am Anfang) wurde auch Wandsetal selbst als Aufstiegskandidat gehandelt, was bei Absteigern üblich ist. Praktisch hatte man zunächst enorme Schwierigkeiten, in den Realitäten der Kreisliga anzukommen. Erst in der Rückrunde stabilisierten sich die Wandsbeker, aber da war es schon zu spät für einen Blick nach oben. Wenn man in der Zwischenzeit nicht vergessen hat, dass man selber schlagbar ist und wenn Unterstützung von der (allerdings gerade abgestiegenen) Ersten kommt, wird sich der TSV wohl im oberen Bereich bewegen. Gut für Sterni II: vielleicht vergisst man es.
DUWO 08 II war die Überraschungsmannschaft der letzten Saison in der KL 5. Als Aufsteiger grüßte man lange Zeit von ganz oben und wurde erst in der Schlussphase von SCALA auf den zweiten Platz verwiesen. In der Aufstiegsrunde erwiesen sich andere Gegner dann als stärker. Wie dem auch sei: Wenn alles beim alten bleibt und man auf dieselbe Zweite von Duwo treffen wird, dann ist mit einer gut eingespielten und bissigen Truppe zu rechnen, die sicherlich keinen Zauberfußball spielt, aber vor Selbstbewusstsein strotzt und davon dann auch entsprechend profitieren wird. Möglich ist aber auch, dass Duwo II als Duwo I in der KL 6 landet. Gut für Sterni II in jedem Fall: schönes Stadion, frische Luft.
SC Urania. Wenn jemand irgendeinem Aufstiegskandidaten im Weg stehen oder sogar selbst Aufsteiger wird, dann Urania. Die Barmbeker spielen einen sehr soliden Ball, sind gut strukturiert und kontrollierend und lassen entsprechend wenig anbrennen. Hatten als Vorjahresabsteiger ebenfalls gewisse Probleme mit der Staffel, bekamen sich dann aber zusehends gut in den Griff, so dass man am Ende an der Spitze roch. Sterni sah immer schon schlecht aus gegen diese Mannschaft, aber gut ist: nach dieser Saison sind sie ja vielleicht durchs Nadelöhr wieder nach oben entwischt.
Hamburger FC. Die besondere Beziehung zum Hamburger FC beruht auf einem berauschten Sieg des SCS zum Saisonauftakt und dessen Langzeitfolgen. Die Eimsbüttler nutzten das halbe Jahr zwischen Hin- und Rückspiel nämlich offenkundig dazu, ihren Gram in eine, nun ja, überdosierte körperliche und verbale Härte zu verwandeln. Das Spiel kann jedenfalls zurecht als eine der hässlichsten Partien der letzten Spielzeit gewertet werden. Jenseits der besagten Begegnung mit Sterni machte sich der HFC dann doch vor allem spielerisch einen Namen, bei Platz vier war dann aber auch Schluss. Angesichts des Feldes wird sich dieser Erfolg wohl eher nicht wiederholen. Gut für Sterni II: noch nie gegen den HFC verloren.
VfL Hammonia . Der direkte Platznachbar bleibt Sterni II erhalten. Gegeneinander hat man in den vergangenen zwei Spielzeiten wunderbare Derbys ausgetragen und kann sich jetzt anschicken, genauso weiterzumachen. Gut für Sterni II: man ist immer zuhause.
USC Paloma II . Die „Reserve“ der Palomaten hatte zu Beginn der Saison ebenfalls gewisse Schwierigkeiten, sich nach dem Abstieg in der Kreisliga zurechtzufinden. Dann kam aber ins Rollen und zeigte, dass man gleich hinter Persia fußballerisch wohl zu den Topteams der Staffel gehört. Man wird sich also vermutlich oben herumdrücken. Gut für Sterni II: über Spiele gegen Paloma wacht der Fußballgott persönlich (siehe Hinspiel in der letzten Saison) und sorgt dafür, dass es ergebnismäßig gerecht ausgeht. Man muss sich also nur anstrengen.
SC Eilbek II . Eilbeks Zweite ist eine Zierde für jede Staffel. Fußballerisch sicherlich limitiert, dafür vorbildlich in Sachen Berichterstattung, Öffentlichkeitsarbeit und Präsenz, dazu ausgestattet mit Expertise und Unterstützung von fast ganz oben („11 Freunde“, die den Kampf gegen den sofortigen Wiederabstieg unterstützten) und nicht zuletzt: eine richtige Kämpfertruppe. Allerdings: im vergangenen Jahr durchweg mit einem Bein im Abgrund. Man wird ihn wohl auch in diesem Jahr ganz realistisch im Auge behalten müssen. Gut für Sterni II: nach zwei wahnwitzigen Niederlagen in der Vorsaison gibt es keine andere Lösung, als die Eilbeker in dieser Spielzeit zu schlagen.
Die neuen Gesichter
SV Barmbek: Der grundsympathische Verein von der Grenze zu Neu-Steilshoop bleibt der KL 5 erhalten, wenn auch sicher auf andere Weise als von den Verantwortlichen erhofft. Nachdem Barmbeks Zweite nach zwei Jahren wieder in die Kreisklasse absteigen musste, findet sich die Erste nun von der 6er in die 5er Staffel versetzt. Ob man sich bei den Blau-Roten darüber richtig freut? In der Kreisliga 6 war man in der Saison 11/12 ein Big Player, strauchelte dann auf den letzten Metern und scheiterte schließlich bitter in der Aufstiegsrunde. Mit weitgehend identischem Personal, aber wohl auch einem gewissen psychologischen Ballast wurde die letzte Saison dann zum Ritt auf der Rasierklinge. Erst spät konnte man sich ins sichere Mittelfeld absetzen. Die Ansicht, dass die 5er-Staffel „stärker“ ist als die 6er (was immer das dann genau heißen soll), wird in Barmbek nicht uneingeschränkt geteilt. Mit dem robusten Fußball der Barmbeker werden aber einige ihre Schwierigkeiten bekommen. Gut für Sterni II: ein weiterer Ausflug zu einem zwar brutal harten, aber mit Fußballatmosphäre ausgestatteten Platz winkt.
Walddörfer SV. Die Volksdorfer wurden von den Barmbekern gleich mitgebracht. In einem schon älteren Kommentar aus der letzten Saison erhielten sie das Etikett: gute, aber realitätsferne Truppe, was ein wenig nach Sternschanze II klingt. Nachgesagt werden ihnen jedenfalls eine gewisse Ambitioniertheit nach oben und eine gute Spielanlage. Dennoch sprang in der 6 nur ein Platz im gehobenen Mittelfeld heraus. Gut für Sterni II: ein U-Bahnduell (wenngleich die Anfahrt ungefähr 1,5 Stunden dauert).
SV West-Eimsbüttel. Die Wespen waren ein jahrelanger treuer Begleiter und freundschaftlicher Konkurrent von Sternis Zweiter in der Kreisklasse. Allerdings handelt es sich ebenfalls um deren Zweite, während die Erste ihre Runden durch die Bezirksliga drehte. Jetzt hat es Wespes Erste erwischt. Am Ende stand ein letzter Platz zu Buche. Wie bei so vielen Absteigern ist von einer Wundertüte auszugehen. Bleibt der Kader zusammen, spielt man tendenziell um den Wiederaufstieg, baut man neu auf, drohen einige Runden in der Kreisliga mit Zug nach unten. Gut für Sterni II: unter den gegebenen Bedingungen als Lokalderby zu bewerten.
SC Sperber II. Bei den Alsterdorfern, in der letzten Saison in der Bezirksliga vom Spielbetrieb abgemeldet, handelt es sich um Pseuoabsteiger. Die „Mogelpackung“ aus dem Sport Duwe Stadion stammt nämlich vom Neusurenland und hat dort in der vergangenen Saison als Zweite von Post SV agiert. In der KL 5 spielten die Postler als (nomineller) Aufsteiger (man war mehrheitlich von Posts Erster desertiert) eine gute Rolle, nicht zuletzt Clemens Kanthak trug mit beängstigenden 35 Treffern dazu bei. Allerdings bewies die Mannschaft auch ohne ihn, dass sie als homogene Einheit funktioniert. Gut für Sterni II: „Willst Du gute HSV’er sehen, musst Du nur zu Sperber gehen“ (die Vierte vom HSV wurde in die KL 6 versetzt).
FC Schnelsen. Im zweiten Jahr des Vereinsbestehens ging es gleich eine Liga höher. Zu verdanken hatte man dies offenbar auch einem Stürmer, neben dem selbst Clemens Kanthak klein aussieht. 46 Tore soll der Mann gemacht haben. Und auch insgesamt konnte sich die Bilanz geschossener Tore sehen lassen. Was das in der Konsequenz heißt: man weiß es nicht. Gut für Sterni II: nicht so weit entfernt.
SC Osterbek. Ein Wanderer zwischen den Welten. Immer ein paar Spielzeiten in der Kreisklasse, dann wieder in der Kreisliga und vice versa. Im letzten Jahr gelang als Tabellenzweiter der Aufstieg, besonders eindrucksvoll war das Bild allerdings nicht, was man dort abgab. Vor allem hinten zeigte man sich anfällig, was sich in der Kreisliga selten positiv auszahlt. Gut für Sterni II: völlig unklar.
UH-Adler II (N). Dominator aus der KK 3. Nur zwei verlorene Spiele, sehr wenig Gegentore und eine gute Torausbeute. Dazu eine Erste in der Landesliga, von der man möglicherweise Gebrauch machen kann oder gar nicht muss. Sicher nicht unbedingt ein Abstiegskandidat. Gut für Sterni II: UH-Adler ist gleich zwei Traditionsvereine.