Nicht Rausch, nicht Dusel

Sternis Zweite konnte die Saison mit einem schönen kleinen Erfolg im ‚Reservisten-Pokal’ einleiten. Aber: über das Gegenteil, einen Misserfolg, hätte man sich nun auch nicht be­kla­gen müssen. Was in der Halbzeitpause manchen noch wie eine sichere Sache erschien, entpuppte sich nämlich spätestens in der zweiten Halbzeit als gar nicht einmal un­spannen­des Pokalspiel inklusive robusten körperlichen Einsätzen und echten Emotionen (und eines letzten Endes dann doch freundlich-fairen Auseinandergehens).

Zur zwischenzeitlich hohen Erwartungshaltung trugen in der ersten halben Stunde die Gäste aus Wilhelmsburg bei, die sich aufs Abwarten und Verteidigen verlegten und dank dieser Strategie zusehends schlecht aus ihrer Hälfte herauskamen. Die Gastgeber prä­sen­tierten sich zum Saisonauftakt frisch, recht wach und flink in der Vorwärtsbewegung. Im Abschluss hingegen konnten gewisse Mängel nicht verborgen werden. Auf die erste Großchance vom Anpfiff weg folgten verschiedene weitere (Groß-)Chancen, die nach zum Teil sehr ansehnlichen Kombinationen jedoch allzu leichtfertig vergeben wurden.

Für das erste Tor des Spiels sorgte schließlich ein Standard. Nach Foulspiel an Ebu Kutun passte Neuzugang Hendrik Mahns den Ball aus 22 Metern auf den langen Pfosten, wo Lars Neuroth mit Kopf den Rest besorgte (21.). Danach änderte sich zunächst wenig am Spielgeschehen. Sterni erarbeitete sich weitere Chancen, Rot-Weiß gelang es nur selten, sich zu befreien. Schön aus Sicht der in der Vorjahressaison doch arg gebeutelten Gast­geber: Sternschanzes Abwehr agierte alles in allem kompakt – Neuzugang Emmanuil Kyrlidis in der Außenverteidigung darf an dieser Stelle lobend hervorgehoben werden. Alle anderen Kandidaten und ihre Qualitäten sind ja hinlänglich bekannt. Nicht so schön aus Sicht der Gastgeber: Die Gäste zeigten in den Situationen, wo man sie ließ, dass sie die 90 Minuten nicht vollständig in der eigenen Hälfte verbringen wollten. Und so mün­dete eine weitgehend kontrollierte erste halbe Stunde in eine zunehmend offene Partie. RWW kam seinerseits zu nicht ganz ungefährlichen Standards und hätte fast den Aus­gleich erzielt, nachdem ein langer Ball Sternis einmal nicht leuchtende Abwehr aus­ge­he­belt hatte. Im Eins zu Eins behielt Schuhmacher jedoch die Oberhand.

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