FC TEUTONIA 05 II – SC STERNSCHANZE II 4:5 n.V. (1:1; 2:2)

 

Einfach kann jeder
Sternis Zweite kämpft sich gegen starke Teutonen in die dritte Runde

Für die Einen (Schiedsrichter, einige Zuschauer) war es vor allem ein sehr kör­per­lich-aggressives Spiel, in dem es gut und gerne drei dunkelgelb bis rote Kar­ten hätte geben können. Für die Anderen war es mehr eine intensive und strecken­weise außerordentlich ansehnliche Partie, in der sich beide Seiten von Be­­ginn an nichts schenkten. Der gemeinsame Nenner dürfte wohl sein: alle zu­sammen sahen einen von der ersten Minute an mitreißenden und spannen­den Po­­kalfight zweier ganz gut veranlagter Teams, der mit einer Verlängerung be­lohnt wurde und in dem sich am Ende die glück­lichere Mannschaft durchsetzte.

Von Beginn an schien die Devise beider Teams zu sein, 1. die erfolgreichen Be­müh­ungen ihrer Vorbereitung zu präsentieren und 2. die Ent­scheidung am bes­ten schon in den ersten Minuten zu suchen. Recht schnell ging es jedenfalls zu, wobei das Grandgeläuf sicherlich auch zu einer nicht sehr klei­nen Menge an Stock­fehlern und Unkontrolliertheiten beitrug. Den besseren Start erwischten da­bei die Gäste aus dem Schanzenviertel. Bereits nach wenigen Mi­nu­ten klingelte es im Gehäuse der Ottensener. Nach Solo passte Enrico Grillo auf Ebu Kutun, der folgte seinem Torinstinkt, lag damit richtig und umkurvte Teutonias Keeper, um zur frühen Führung einzuschieben (7.). Ziemlich genau mit diesem Tor kippte das Spiel dann allerdings in eine aus Sicht des SCS ungünstige Richtung. Teu­to­nia 05 fand ins Spiel und beschäftigte die Gäste in der eigenen Hälfte, die sich mit zunehmender Spieldauer nur sporadisch be­freien konnten, um – dann aller­dings gefährliche – Gegenstöße zu fahren. An­son­sten gehörte das Spiel über weite Strecken der ersten Halbzeit den Gastgebern, die zu einer ganzen Reihe von Standards kamen und deren spielstarker Sturm den Gästen sichtlich Mühe machte.

Im Grunde eine Frage der Zeit war da der Ausgleich, den Teutonias Nr. 11 nach einem Freistoß besorgte. Das Bild ist aus Sicht von Sternschanze nicht ganz un­bekannt. Der Freistoß von rechts segelte einmal durch den Strafraum, von links kam der Ball wieder zurück in die Mitte, von dort musste Teutonia, sträflich un­bedrängt, nur draufhalten, um die Uhr auf 1:1 zu drehen (40.).

 

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SC STERNSCHANZE II – HAMBURGER FC 5:1 (1:1)

Neues Schanzenleben

Es gab diesen einen kurzen Moment, in dem die blau-roten Akteure und die über alle Ligen der Welt informierten Beobachter die Tabellenspitze für Sternschanze II witterten. Und das muss man sich nun wirklich einmal auf der Zunge zergehen lassen (und dabei natürlich kurz ausblenden, dass vom ersten Spieltag die Rede ist). Denn Stern­schanze II ist, so sagen es Beobachter der letzten Saison, be­kanntermaßen eine „Holzertruppe“ (ungenannt bleibender Sportredakteur und Vereinsfunktio­när) bzw. besteht aus „unheimlich sympathische[n], nette[n] Jungs, die einen guten Ball spielen“ (Homepage des SV Barmbek). Hier wird wahlweise „ge­meckert“ oder „der Spieltrieb [...] ausgelebt“. Bei all dem ist eins aber mal klar: Sternis Zweite muss prinzipiell aufpassen, „nicht zu weit nach unten zu rutschen“. Ja, machen wir. Bevor es so weit kommt, ist man jedoch erstmal nach oben, in die Nähe des designierten Aufsteigers Weiß-Blau 63, ge­rutscht.

Da all so was (man blende kurz ein, dass es sich um den ersten Spieltag han­delte) natürlich völlig wertlos ist, hier nur einige Anmerkungen zu einem Spiel, in dem der Staffel-Wechsler Ham­bur­ger FC bei der genannten Truppe zum Saison­auf­takt böse unter die Räder kam.

Geradezu mantraartig war im Vorfeld Dominanz als Parole ausgegeben worden und geradezu willfährig befolgte Kutuns Team die Anweisungen des Trainer-Be­treuer-Konglomerats Zickelbein, Sandhop, Horn & Schubert. Gegen zunächst kom­­­pakt auftretende Gäste versuchte man es unter Auslassung der Abtastphase selbst aus einer ebenfalls kom­pakten Abwehr mit schnellen Vorstößen und recht sicherem Kurzpass-Spiel, dem zu­nächst aber noch die Varianten und Ideen etwas fehlten. So erspielte sich Stern­schanze Feldvorteile, Großchancen allerdings nicht. Die Gäste im Übrigen auch nicht. Was man allerdings bereits sah: immer wenn es schnell und immer wenn es über die Flügel ging, bekam der HFC gewisse Pro­bleme. Und so war es dann auch in der 30. Minute. Über genau zwei Stationen (Ball von Schuhmacher auf Mahns, Ball von Mahns auf Ballon, Pass von Ballon) landete der Ball im 16er der Gäste, wo Johannes Jäkel dem heraus­stürmenden Keeper die entscheidende Fuß­länge voraus hatte und den Ball per Heber zur Füh­rung einlochte. Der HFC zeigte sich keinesfalls geschockt, sondern beteiligte sich weiter an dem zu diesem Zeit­punkt recht munteren, aber eben torszenenarmen Spiel – und hatte etwas Glück, dass Schiedsrichter Thorsten Kunkel in Rebkes Abwehr ein unzulässig hohes Bein erkannte und mit indirektem Freistoß ahndete. HFC’s 19er passte den Ball aus rund 20 Metern von halbrechts auf den Fünfer, Stern­schanzes Verteidigung agierte etwas ungeschickt, der HFC glich per Kopf nur vier Minuten nach der Führung der Hausherren aus (34.) und ließ das Spiel offen.

Gut und gerne hätte man zu diesem Zeitpunkt sogar bereits in Führung liegen können, aber ein schön geschlagener Freistoß aus ähnlicher Position war kurz zu­vor von Schuh­­ma­cher aus dem Winkel gefischt worden.

Das zweite Wort der Stunde heißt im Übrigen „Geduld“. Geduld wurde in der Ka­bine gepredigt, geduldig und – Überraschung – auch konzentriert ging es in die zweite Halbzeit, in der recht bald deutlich wurde, dass dem Gast die Kräfte schwan­den, während Sternschanze sich zunehmend in Stimmung spielte. Nur sie­­ben Minuten nach Wiederanpfiff wurden die nun forcierten Bemühungen dann auch be­lohnt. Neuzugang Enrico Castrovinci Grillo schlug von halblinks einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, Jens Rebke passte von der Torauslinie zurück in den Fünfer, Ebu Kutun besorgte aus zwei Metern den Rest (52.). Und die Vor­entscheidung folgte nur fünf Minuten darauf. Nach Foul im 16er war es wiederum Jäkel, der den fälligen Elfmeter trocken und flach links zum 3:1 verwandelte (57.).

Die Gäste waren nun sichtlich konsterniert und verloren zu allem Überfluss in der 65. Minute noch einen Spieler durch eine etwas überzogene Gelb-Rot-Ent­schei­dung, des – sagen wir mal mitunter etwas eigensinnig agierenden – Schieds­rich­ters.  In Unterzahl war für das keinesfalls schwache Team vom Tiefenstaaken end­gültig nichts mehr zu ho­len. Eine Großchance bot sich den Gästen noch. Der Ball landete aber entgegen aller Gesetze nicht im Tor der Gastgeber, sondern im hintersten Winkel des Sternschanzenparks.

Ansonsten boten sich vor allem den Gastgebern nun mehr und mehr Räume, die sie fleißig nutzten. In der 73. Minute war es Hendrik Mahns, der nach Einwurf des ins Spiel gekommenen Nico Matthies den Ball “mit einem schönen Drehschuss” (Mitspieler Kroll) zum 4:1 ins kurze Eck einschob. In der 79. Minute war es Matthies selbst, der mit einem herrlichen Distanzschuss aus ca. 40 Metern über den Torwart hinweg den Endstand markierte.

Aus Sicht der Gastgeber ist der Saisoneinstand anders als in den vergangenen Jahren also einmal gut verlaufen. Wenn Sterni II so weiter spielt, wird die Mann­schaft nicht allzu weit nach unten rutschen.

So spielte der SCS: Schuhmacher – Rebke – Neuroth – Kayser (Lütje, 74.) – Kyrlidis – Jäkel (Matthies, 60.) – Castrovinci Grillo – Kutun (C) – Mahns – Skarka (M. Kroll, 60.)– Ballon. Ergänzung: Lünswilken – Kilicarslan – Parfenov.

Karten für den HFC: Gelb 19. (51., Foulspiel), Gelb 10. (65., Handspiel), Gelb-Rot 19. (65., Foulspiel), Gelb 20. (79., Meckern).

Zuschauer: 120

Statistik: Dennis Koehnke, Bericht: Nils Schuhmacher