Es sind natürlich zwei Dinge, die jetzt, kurz nach Erreichen der Winterpause, unfassbar nachdenklich und besinnlich stimmen. Erstens die Tatsache, dass sich am gestrigen Sonntag gleich drei neue Torschützen in die ohnehin schon recht lange Torschützenliste dieser Saison eintragen konnten (mittlerweile 17 Personen). Zweitens der Umstand, dass Sternschanzes Zweite gegen den VfL Hammonia doch gewinnen kann. Eine wichtige Erkenntnis, aber auch natürlich eine Art Genugtuung nach dem Hinspiel, das die Platznachbarn glatt, vernügt, eiskalt usw. mit 5:0 gewonnen hatten.

Im Rückspiel setzte es jetzt ein nicht ganz so glattes, nur fast so eiskaltes, allerdings im Endeffekt nicht weniger vergnügtes 4:1 für die Schützlinge von Sandhop und Zickelbein, die ihr Team perfekt eingestimmt hatten (Sandhop: “Ich will gewinnen”, “wichtigstes Spiel der Saison”; Zickelbein: “Derby! Mehr muss ich nicht sagen”, “Ziel: vor Hammonia überwintern”).

Tatsächlich erwies sich die Mannschaft als beängstigend folgsam. Dicht gestaffelt und ungewohnt tief stehend erwartete man die Gastgeber in der eigenen Hälfte, in der sie sich dann auch ein ums andere Mal – zunehmend ideenlos – festliefen. Nicht eben von Vorteil war dabei, dass Kapitän Harun Cagin (aus früheren Derbys schon bekannt als “heißer Pfostentänzer” und Torschütze zur Unzeit) bereits zur Hälfte der ersten Halbzeit verletzungsbedingt (allerdings ohne Fremdeinwirkung) ausscheiden musste. Hammonia fand von Beginn an kein gutes Rezept und verlegte sich mit zunehmender Spieldauer auf das Schlagen langer Bälle, die nur selten eigene Abnehmer fanden. Sternschanze demgegenüber in der Vorwärtsbewegung eher gedrosselt, nur selten ganz gefährlich vor dem Hammonia-Tor, aber in Lauerstellung. Recht bald auch mit dem 1:0 im Rücken, Dirk Lünswilken verlängerte einen missglückten Abwehrversuch per Kopf unhaltbar zur Führung für die Gäste.

Die zweite Halbzeit sah im Beginn etwas zielstrebiger agierende Gastgeber, denen die fehlende Durchschlagkraft weitgehend erhalten blieb, die aber nun auch noch das Pech auf ihrer Seite hatten. Eine der wenigen Unkonzentriertheiten in Sternschanzes Abwehrkette führte jedenfalls zu einer ersten – letztlich “ungenutzten” – Großchance. Ein mittlerweile schon als berüchtigt geltender langer Abschlag von Hammonias Keeper überflog und -hüpfte jedenfalls Freund und Feind. Im Laufduell zwischen Hammonias Stürmer und Sternis Abwehrspieler kam es zu einem elfmeterwürdigen Foul, während der Ball gemächlich am Tor vorbeitrudelte. Schiri Fabian Skudlarek hatte ihn wohl drin gesehen und deshalb auf Vorteil entschieden – und wollte diese Entscheidung dann im Nachhinein wohl nicht mehr korrigieren.

Nils Schuhmacher im Tor der Gäste oblag es schließlich, diesen Missstand zu korrigieren und dem VfL zum 1:1 zu verhelfen. Einen Freistoß aus aussichtsreicher Position ließ er zur Freude der in etwa gleichaltrigen Kiebitze im Hammonia-Kuchenblock schön “durch die Hosenträger” passieren. Die Partie blieb allerdings nur kurze Zeit offen, denn Jens Rebke kam nur wenige Minuten später die verantwortungsvolle Aufgabe zu, Sternis schwarze Serie nicht verwandelter Elfmeter zu beenden. Nach Foul an Hendrik Mahns nahm er sich sich Balles an und verwandelte sicher zum 1:2. Spätestens jetzt war auf Hammonias Seite ein wenig die Luft raus. Eine der sehr wenigen Chancen, die noch kamen, wurde entschärft (vom schuldbewussten Schuhmacher), gewisse andere Personen schonten sich insgesamt nur wenig, die Gastgeber vom eigenen Tor fernzuhalten (siehe etwa Foto).

Und Sternschanze hatte dann auch noch Glück zzgl. Verstand. Erst war es ein stramm geschlagener Freistoß von Julius Skarka, der unhaltbar verlängert zum 1:3 einschlug. Dann durfte sich der eingewechselte Gökhan Kilicarslan mit einem wunderschönen Treffer, erzielt in einer 1 zu 1-Situation als Nummer 17 in die Torschützenliste eintragen.

Over in West Germany
There’s a football player
With sexy knees.
With sexy knees?
With sexy knees!
Talking ’bout a man with sexy knees -

STERNSCHANZE II – HSV IV 1:3 (0:2)

Sternis Abwehr- und Verwertungskrise setzte sich beim Rückspiel des HSV an der Sternschanze fort. Trotz deutlicher spielerischer Vorteile und bester Möglichkeiten  – z.B.  Elfmeter (verschossen von Johannes Jäkel) – in der ersten Halbzeit wollte das Tor für die Gastgeber nicht fallen. Im Gegenzug rumpelten die Gäste (Steffen Telke, 24.) mit ihrer ersten Chance den Ball ins Tor des in dieser Situation indisponiert wirkenden Nils Schuhmacher (inkl. Verteidigung).

Noch vor der Halbzeit  erhöhte der HSV. Nachdem Sterni den aus einem Freistoß resultierenden Ball nicht aus dem Strafraum bekam und der erste Schuss an den Pfosten ging, besorgte Steven Wegener das 0:2 (27.). Auf der anderen Seite kam Sterni zu weiteren, zum Teil hochkarätigen Chancen, die ein ums andere Mal der starke Marko Kreschtschuk im Tor der Rauten zunichte macht.

In der zweiten Halbzeit beschränkten sich die bis dahin auch nicht eben spielerisch brillierenden Gäste aufs Verwalten des Ergebnisses. Sternschanze entwickelte einen gewissen Offensivdrang, ließ aber in Spielaufbau und Abschluss Schwächen aufblitzen. Symptomatisch die Verhinderung des Anschlusstreffers auf der Linie des HSV-Tores durch einen Sterni-Spieler.

Erst in der 86. Minute wurden die Bemühungen der Gastgeber, die nun einiges investierten, belohnt. Über Jens Rebkes Anschlusstreffer konnte man sich allerdings nur exakt zwei Minuten freuen, dann war es Alex Golowskoj, der gegen weit aufgerückte Gastgeber einen Konter mit dem 1:3 abschloss und den SCS damit wieder ins untere Tabellenviertel katapultierte. Dort  kann man sich jetzt der Vorbereitung auf das Derby gegen den VfL Hammonia am nächsten Sonntag widmen.

Statistik des Spiels bei: fussballhamburg.de / sportnord.de

Foto: HSV (www.facebook.com/pages/HSV-IV/186601284732805)

HANSA 11 II – STERNSCHANZE II 2:3 (2:2)

Souverän geht anders. Aber am Ende bezwang Sternis Zweite den über eine Halbzeit lang in Unterzahl spielenden Gastgeber mit 2:3.

Nach einen schön herausgespielten Treffer durch Hendrik Mahns, der Hansas Keeper Yilmaz kunstvoll umkurvt hatte (7.) und Lukas’ Lütjes erstem Saisontor, erzielt per Kopf (10.), schien die Partie früh entschieden.

Die Gäste entschieden sich dann aber für konsequentes Laisser faire und ließen die Dinge auf sich zukommen. Hansa nahm die Einladung an und brachte sich durch zwei Distanzschüsse (Salam, 11; Ünver, 26) wieder ins Spiel.

Geknickte Gäste wurden in der Halbzeit von ihren Trainern mit wenigen scharfen Worten und viel Schweigen abgestraft. Etwas konzentrierter ging es in die zweite Halbzeit, in der man sich in der Hälfte der Gäste festsetzte. Zielwasser hatte aber schließlich nur Johannes Jäkel (60.) eingenommen, der nach prima Vorlage von Peter Ballon den sehr guten  Yilmaz  überwinden konnte. Puh!

 

Die Partie SCALA II – SCS II (4. Spieltag), die am 26.8. nach  verbalen Ausfällen unseres durch ein Foul verletzten Kapitäns Ebu abgebrochen wurde, wird nach Entscheidung des Sportgericht des HFV neu angesetzt.

Ebu wurde zudem für drei Spiele gesperrt, wird allerdings aufgrund der Schwere der Verletzung (Kreuzbandriss, Innenbandriss, Meniskussriss) auf unabsehbare Zeit ohnehin kein Fußball spielen können.

Weitere Infos dann an dieser Stelle …

USC PALOMA II – SC STERNSCHANZE II 1:1 (1:0)

Neues vom Fußballgott

Gerechtigkeit – das ist etwas, für Leute, die es wahlweise romantisch oder pathetisch mögen. Um es hier mal pathetisch zu sagen: der Fußballgott richtete seinen Blick am Samstag, den 8. September gegen 16.47 kurz auf den Bereich Barmbek und ließ eine gute Portion Gerechtigkeit nieder.

Für Sternschanze ging es nach dem ordentlichen Auftritt der Vorwoche darum, erneut einen ordentlichen Auftritt hinzulegen, das heißt: spielerisch konzentriert und diszipliniert gegen einen Gegner mit Bezirksliga-Odeur bzw. -Erfahrung zu bestehen. Der recht große Grandplatz tat Sternschanze dabei wie erwartet zunächst nicht ganz gut im Versuch, ein sinnvolles und ansehnliches Spiel aufzuziehen. Auch das Pressing der Gastgeber trug seinen Teil dazu bei, dass das Spiel der Gäste hintenrum etwas wackliger und riskanter ausfiel als etwa zu Hause. Nach und nach gewöhnte man sich allerdings an die Be­dingungen, mit denen die Gastgeber von Beginn an erwartbar besser zurecht kamen und probierte sich in etwas schnörkelloserem Spiel.

Erste Chancen taten sich dabei für die Gäste auf. Erwähnenswert hier etwa Nico Matthies’ Kopfball in der 18. Minute, der knapp vorbei ging. Im Gegenzug operierte man auf Seiten der Gastgeber meist mit langen Bällen und kam in den Genuss einer Reihe von Standards in Strafraumnähe, die stets für Gefahr sorgten. Die erste (und letzten Endes fast einzige) Großchance sorgte dann in der 20. Minute für die Führung für Paloma. Ein Freistoß ver­wertete Christian Jelting (von zwei Gegenspielern bedrängt, aber geradezu ungerührt) per Kopf zum 1:0.

Sterni zeigte sich in dieses Phase eher mit geringer Durchschlagkraft, Paloma allerdings auch – das gesamte Treiben spielte sich damit zwischen den Strafräumen ab, so dass es in der gesamten ersten Halbzeit auf keiner Seite mehr zu wirklich brenzligen Situationen kam.

Umso anders das Bild in der zweiten Halbzeit, in deren ersten zehn Minuten der Gast das Heft in die Hand nahm und auf den Ausgleich drängte. Allein in dieser Phase hätte Sergio Ramos zwei Tore machen können, dürfen oder gar müssen, aber er scheiterte in der 47. und in der 50. Minute, beim zweiten Mal am gut aufgelegten Keeper der Gastgeber Mar­lon Armbröster, der auch den gesamten Rest der zweiten Halbzeit noch die eine oder an­dere Chance vereitelte.

Paloma war nun immer mehr damit beschäftigt, für Entlastung zu sorgen und es waren die  Be­mühungen zu erkennen, mit einem zweiten Tor für etwas Ruhe zu sorgen. Aller­dings fehlte hier meist der letzte richtige Schritt. Richtig viel zu tun bekam Schuh­macher im Tor der Gäste jedenfalls nicht, a) weil Paloma im Abschluss mitunter etwas un­kon­zen­triert agierte, b) weil Sternis Viererkette gute Arbeit leistete und c) weil Paloma sich mit zunehmender Spieldauer aufs Verteidigen verlegte und auf Konter lauerte.

Insbesondere im letzten Drittel blieb es zwar ein, oft von langen Bällen geprägtes, Hin und Her, aber Sternschanze setzte nun wohl die deutlicheren spielerischen Akzente und zeigte letztlich auch den größeren Willen, das Spiel für sich zu entscheiden. Allein in den letzten fünf Minuten kam man dabei zu zwei Ecken und zwei Freistößen, die allesamt nicht einbrachten. Die Gastgeber hätten sich also zurecht die Hände gerieben, vielleicht waren sie in der 92. Minute auch schon dabei. Allerdings verantworteten sie zusätzlich noch ein Foul an Emmanuil Kyrlidis, als er sich anschickte, durch drei Verteidiger hindurch­zudribbeln.

Und was soll man jetzt sagen? Ramos nahm sich des Freistoßes (rd. 20 Meter halblinke Position) an und zirkelte den Ball dreist, frech, gekonnt, kaltblütig und mit dem Rücken­wind der Fußball-Gerechtigkeit in die lange Ecke – genau zwischen Tor­warthand und Lattenrand. 1:1. Es war: ein überfälliges Tor in einer zum Ende hin äußerst spannenden Partie. Und die letzte Aktion war es dann übrigens auch.

So spielte der SCS: Schuhmacher – Rebke (C) – Lünswilken – Lütje – Kyrlidis – Muratovic – Grillo – Ramos – Skarka – Matthies (70. M. Kroll) – Guimares Silva. Ergänzung: Zickelbein – Parvenov – Kilicarslan – Schubert – Schnelle.

Gelb für den SCS: Rebke (Foulspiel), Skarka (Foulspiel).

Tore: 1:0 Jelting (20.), 1:1 Ramos (90+2).

Sehr gute Spielleitung durch: Jose Barreto, Joao-Paulo Barreto, Manuel Ricardo Barreto (1,0)

Zuschauer: 25
Besondere Vorkommnisse: Abordnung des SC Eilbek II mit SC Eilbek-Fahne.

Statistik: Robin Schubert, Bericht: Nils Schuhmacher.

SC STERNSCHANZE II – SV BARMBEK II 5:2 (2:0)

Trauriges Torfestival

Zwei Dinge mal vorweg:

1. Einen prima Spielbericht zu schreiben, fällt nach Bekanntwerden des Ausmaßes der Verletzung von Kapitän Ebu Kutun (am 4. Spieltag gegen SCALA) schwer; die Sache fällt genau genommen aus. Es hätte nämlich nicht viel schlimmer kommen können und das Team muss auf Kutun, dem ein Kreuzbandriss, ein Innenbandriss und ein Menis­kuriss diagnostiziert wurde, auf lange Zeit verzichten. Sportlich ist  das schlecht, persönlich ist eine Katastrophe, wenn man bedenkt, dass Kutun erst vor einem halben Jahr nach überstandener schwerer Verletzung überhaupt erst wieder mit Fußball anfangen konnte.

2. Sternschanzes Zweite präsentiert sich weiterhin eindeutig uneindeutig. Auf den Gala-Auftritt zum Saisonauftakt folgte eine aus verschiedenen Momenten zusammengesetzte schwarze Serie, die beim letzten Spieltag mit der besagten Verletzung und dem folgenden Spielabbruch ihren Tiefpunkt erreichte. Am fünften Spieltag bekam der SV Barmbek nun ein weiteres Gesicht zu sehen.

Beide Mannschaften präsentierten in der ersten Halbzeit „Freizeitliga-Fußball auf geho­benem Niveau“, allerdings mit unterschiedlichen Akzentsetzungen. Die Gäste versuchten, vorzugsweise mit langen Bällen ihre Stürmer in Szene zu setzen, was meistens misslang. Die Gastgeber versuchten, ein ruhiges Kurzpassspiel mit punktgenauen langen und Diagonalpässen zu verbinden, was auch meist misslang. Die Qualität der Partie damit alles in allem im mittelprächtigen Bereich, was bei gutem Wetter allerdings auch nicht weiter störte.

Die Fehlpassquote konnte auf Seiten von Sternschanze nach gut 25 Minuten langsam ge­senkt werden, während die Gäste versuchten, etwas konstruktiver nach vorne zu kommen (wobei lange Bälle das bevorzugte Mittel blieben). Aus dem berühmten Nichts (das in der Nähe von Zufall liegt) fielen dann Tore für die Gastgeber, die aus dem Wenigen das Optimum herausholten. Zuerst war es Elvis Muratovic, der nach einer guten halben Stunde zum 1:0 einnetzte, dann Mittrainer Mattes Sandhop, der in seiner letzten Partie vor einer Knie-OP noch einmal alles aus seinem jungen Körper herausholte und den ersten Saisoneinsatz („ich spiele heute“) mit dem Tor zum 2:0 krönte.

Fahrt nahm die Partie in der zweiten Halbzeit auf. Barmbek intensivierte mit dem Rück­stand im Rücken die Bemühungen zum Anschlusstreffer zu kommen, traf dabei aber auf zunehmend sicher aufspielende Gastgeber, die immer besser die sich auftuenden Lücken nutzten und die Gäste schlicht zu überrollen begannen. Es fiel so zunächst im ersten Drittel der zweiten Halbzeit aus einem Getümmel heraus das 3:0 durch Neuzugang Sergio Ramos, der den Weg aus Sternis Erster in Sternis Zweiter gefunden hat und sich sogleich als kaltschnäuziger Verwerter empfahl. Barmbek (in der Vorwoche noch von einem 0:3 in den letzten Minuten auf ein 3:3 gekommen) steckte nicht auf, blieb jedoch weiterhin blass im Vorwärtsgang. Ausnahme: ein sehenswerter Freistoß von Soner Sarimehmetoglu aus rund 18 Metern, den er schön über die Mauer hinweg zum 3:1 im rechten Winkel ver­senkte.

In der Defensive blieb Barmbek allerdings anfällig und sah sich einem zunehmend erstarkenden Gastgeber gegenüber. Im Grunde gelang nun nahezu alles, zum Beispiel Mahns’ 4:1 und ein direkt verwandelter Freistoß von Grillo zum 5:1. Nahezu alles muss es heißen, weil Sternschanze in der zweiten Halbzeit diverse Großchancen liegen ließ. Nur der eigenen Nachlässigkeit der Gastgeber und einigen starken Aktionen von Gäste­keeper Marco Riedel war es zu verdanken, dass die Sache aus Sicht der Barmbeker nicht noch schlimmer ausfiel, die immerhin kurz vor Schluss noch das 5:2 erzielen konnten, das aber auch nur etwas schmeichelhafte Kosmetik auf eine sehr klare zweite Halbzeit legte.

3. Gute Leistung in der besagten zweiten Halbzeit. Jetzt muss man sich langsam mal für ein Gesicht entscheiden.

So spielte der SCS: Schuhmacher – Sandhop (Skarka) – Rebke (C)– Lütje – Mahns – Kyrlidis – Muratovic – Grillo – Ballon – Ramos (Guimares Silva) – Jäkel (M. Kroll)

Gelb: Sandhop

Tore: 1:0 (Muratovic), 2:0 (Sandhop), 3:0 (Ramos), 3:1 (Sarimehmetoglu), 4:1 (Mahns), 5:1 (Grillo) 5:2 (Unbekannt).

Besondere Vorkommnisse:

1. Engagiertes Dabeisein durch Supporter-Team

2. Peter Ballon wurde zum „Man of the Match“ gekürt (Gründe: „relativ fehlerbefreit[es]« Auftreten (Eigeneinschätzung), vier Assists, evtl. direkte Beteiligung am fünften Treffer).

Statistik: Niemand, Bericht: Nils Schuhmacher

Nach 40 Minuten war Schluss. Schiedsrichter Marcel Schult brach die Partie beim Stand von 2:2 ab. Vorausgegangen war ein Foul an Sternschanzes Kapitän Ebu Kutun. Grund für den Abbruch war letztlich aber eine vom Schiedsrichter als Bedrohung ausgelegte Beschimpfung durch den verletzten Spieler.

In der 35. Minute war Kutun in der eigenen Hälfte von einem Gegenspieler von hinten gefoult worden und blieb schreiend am Boden liegen. Wohl auch noch dessen schwere Verletzung im Kopf, die ihn schließlich über ein Jahr außer Gefecht gesetzt hatte, war die Stimmung entsprechend aufgelöst. Einige forderten – während auf den RTW gewartet wurde – eine entsprechende Ahndung des Fouls, andere waren im Gedanken bei einem Spielabbruch von eigener Seite aus.

Die gelbe Karte für den foulenden Spieler trug da nicht unbedingt zur Beruhigung der Gemüter bei. Sieht man von den erwartbar emotional geführten Diskussionen einmal ab, war die Situation allerdings weder in Bezug auf das Gespann noch unter den beiden Teams aggressiv.

Während Kutun unter starken Schmerzen von seinen Mitspielern vom Feld ge­tragen wurde, gab er Beschimpfungen von sich. Der Schiedsrichter, der diese Beschimpfungen auf sich bezog, brach die Partie daraufhin ab, weil er sich bedroht fühlte. Alles Weitere wird jetzt der Verband entscheiden.

Von dieser Seite aus: Alles Gute an Ebu. Ansonsten möchte man hoffen, dass auch SCALA auf eine Neuansetzung der Partie hinwirken wird. Alles andere wäre ein wenig sonderbar.

 

SC STERNSCHANZE II – VfL HAMMONIA 0:5 (0:2)

Heißer Scheiß
Sternis Zweite verliert das Schanzen-Derby klar und verdient

An den Temperaturen wird es wohl nicht gelegen haben. Beide Mannschaften schwitzten am Sonntag nämlich unter derselben Sonne.  Auch von einem Infor­ma­tions­defizit kann nicht die Rede sein. Sternschanzes Spieler waren vor der Partei von ihren Trainern prä­zise darüber informiert worden, dass es sich um ein so genanntes Derby – von Fuss­ball­hamburg reißerisch als Kampf um die „Vormachts­stellung“ im Schanzenpark  hochgejubelt – handelt. Gleiche Be­dingungen und Mo­tivation konnten also vo­raus­gesetzt werden. Was Sterni im Kollektiv dann allerdings an­bot, war ein Versagen auf ganzer Linie. Man wurde nach – ge­messen an den eigenen Ansprüchen – mieser Leistung vom Platz­nachbarn mit 0:5 vom Platz gestellt. Genau genommen hätte man sich auch über ein 0:7 oder 0:8 nicht beklagen müssen.

Erklärungsansätze? In der wohlwollenden Version war es bei den äußeren Be­dingungen schlicht nicht möglich, einen frühen Rückstand aufzuholen, den man sich durch Unachtsamkeit eingehandelt hatte. Hammonia konnte es sich schnell be­quem machen, während Sternschanze kein Mittel fand, Druck auf die „Gäste“ auszuüben und am Ende mehrfach ausgekontert wurde. In der etwas weniger wohlwollenden Version war die misslungene Auf­holjagd allerdings auch garniert mit unnötigen Fehlpässen, einem Mangel an Präzision und Ideen und einem Auftritt, der von der in anderen Partien der jüngsten Zeit gezeigten spielerischen Stärke dieser Mannschaft nicht viel er­kennen ließ.

Die durchweg sehr harte und fußballerisch auch nicht gerade hochwertige Partie war unter diesen Voraussetzungen eigentlich schon früh entschieden. Ein völlig unnötiger Querpass vor dem 16-Meterraum leitete bereits in der 2. Minute die erste Chance des Spiels ein, die sich Hammonia nicht entgehen ließ. Von der Mitte ging der Ball auf die rechte Seite raus zu Harun Cagin, der schloss seinen unbedrängten Sololauf aus kurzer Distanz mit dem 1:0 ab (2.). Sternschanze wirkte konsterniert und kam nicht in den Tritt. Abwehr und Mittefeld agierten merkwürdig unverbunden miteinander, während Hassan Biyikli im Tor des VfL eine ruhige Zeit verlebte. Große Probleme hatte man auch mit der Spielweise der Gäste, die fortlaufend mit langen Bällen auf ihre starken Stürmer operierten, da­neben durch körperliche Präsenz glänzten, die Sternschanze zunächst zu irri­tieren schien. In dieser Hinsicht passte man sich rasch an, spielerisch wurde wei­ter Magerkost geboten.

Besser wurde die Lage nicht dadurch, dass Hammonia die Führung auch noch ausbaute. Nach Foulspiel von Lars Neuroth im Strafraum gab es Elfmeter, den Hammonias Nr. 8 zum 2:0 verwandelte (19.).

Die Gastgeber konnten währenddessen in den ersten 45 Minuten gerade mal zwei nennenswerte Chancen verbuchen. Elvis Muratovics Lauf auf Biyikli endete damit, dass Hammonias Keeper den Ball dingfest machen konnte. Julius Skarka scheiterte mit einem Kopfball, der dann doch klar über das Tor ging.

Das Geschehen änderte sich in der zweiten Halbzeit etwas. Sternschanze zeigte Willen zur Wiedergutmachung und erhöhte nun spürbar den Druck auf den VfL, ohne dabei aber zu großen Chancen zu kommen. Man blieb in der Regel in dessen Abwehr hängen, die guten Ansätze wurden durch we­niger gute Abschlüsse neutralisiert, Spielkultur kam nicht recht auf, von Derbystimmung ganz zu schweigen. Dazu trug auch nicht der Doppel­platzverweis von Jens Rebke (seltsames Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels) und Hammonias Nr. 5 (fol­gerichtiges Rot wegen Tätlichkeit) bei. Fast im Gegenteil. Sternis Bemühungen um den Anschlusstreffer setzten sich fort, gleichzeitig wurde die Defensivarbeit naheliegenderweise vernachlässigt. Gegen ein hochaufgerücktes Schanze-Team hatte Hammonia leichtes Spiel. Ein eigener Fehlpass in des Geg­ners Hälfte leitete das nächste Tor ein. Hammonias 11er unternahm einen Sololauf über die gesamte Hälfte der Gastgeber, konnte von Neuroth nicht mehr gestoppt werden und  setzte den Ball nicht links und nicht rechts, sondern – besondere Demütigung – „durch die Hosenträger“ von Schuhmacher zum 0:3 ins Tor (58.).

Nun war Sternschanze, zwischenzeitlich aufgewacht, wohl endgültig demoralisiert. Das 0:4 stellte im Grunde eine Kopie des vorangegangen Tores inklusive desselben Tor­schützen (82.) dar. Zwischenzeitlich verhinderten Lünswilken und Neuroth knapp vor bzw. auf der Linie weitere Tore für den VfL, die sich nach ähn­­lichen Kontern er­ge­ben hätten.  Chancen für den SCS sollen nicht ver­schwie­gen werden, von vergleichbarem Kaliber waren sie allerdings nicht. Hier rauschte ein Schuss von Nico Matthies doch deutlich am Tor vorbei, dort war es ein wun­der­­barer Kunstschuss mit der Hacke von Enrico Grillo, der knapp vorbeiging. Die Be­mühungen waren in der zweiten Halbzeit vorhanden, Glück und Vermögen haben sich an diesem Tag aber andere Teams gesucht.

Unter ihnen etwa den VfL Hammonia, der in der 86. Minute dann noch zum 0:5 kam. Den ersten Schuss im Getümmel vor dem Tor konnte Schuhmacher noch abwehren, für die Abwehr des Nachschusses fand sich jedoch kein Zuständiger, so dass Hammonias 19er aus kurzer Distanz nur einschieben musste. Aufregung angesichts dieses Debakels konnte auch ein weiterer Foulelfmeter nicht mehr er­zeu­gen, den der VfL in der 90. Minute zugesprochen bekam. Immerhin: dieser Ball ging dann aber vorbei.

Sternschanze wird sich – siehe die eigenen Ansprüche – in der nächsten Woche erheblich anders präsentieren müssen, wenn es zum Auswärtsspiel nach Alstertal-Langenhorn geht. Bis dahin ist eine Woche Zeit, diesen ganz heißen Scheiß zu verdauen.

So spielte der SCS: Schuhmacher – Rebke – Neuroth ­– Lehmann (46. Kayser) – Kyrlidis – Kutun (C) (66. Jäkel) – Castrovinci Grillo (68. Lünswilken) – Skarka – Guimaraes Silva – Muratovic – Matthies. Ergänzung: P. Kroll

Tore: 0:1 (2. Cagin), 0:2 (19., Nr. 8, Foulelfmeter), 0:3 (58., Nr. 11), 0:4 (82., Nr. 11), 0:5 (86., Nr. 19).

Karten für den SCS: Gelb: Neuroth (19., Foul), Silva (39., Foul), Rebke (50., Foul), Lünswilken (77., Foul), Kayser (79., Foul), Jäkel (90., Meckern); Gelb-rot: Rebke (54., Foul), Jäkel (90., Meckern).

Karten für den VfL: Gelb: Nr. 8 (48., Foul) ; Rot: Nr. 5 (54., Tätlichkeit).

Zuschauer: 120

Besondere Vorkommnisse: Trainer Mattes Sandhop bekam vom Team kein „Ge­burtstagsgeschenk“.

 

Statistik: Dennis Koehnke, Bericht: Nils Schuhmacher

 

SC STERNSCHANZE II – FC SÜDERELBE II 1:3 (0:1)

Kann-Sieg für Süderelbe
Sterni scheidet nach guter Leistung in der dritten Pokalrunde aus

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Der Fußball aber auch. Und man muss keine umfassenden empirischen Untersuchungen anstellen, um zu wissen, dass in der Regel die Fußballgesetze gegenüber den Pokalgesetzen die größere Gel­tungskraft besitzen. Nach ihnen gewinnt stets das ranghöhere Team. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ein etwas zu fester Glaube an die Regel wäre den Gästen am Mittwoch fast zum Verhängnis geworden. Jenseits von »verdient« und »unverdient«, vor allem näm­lich mit Mühe und etwas Glück setzte sich der Bezirksligist ge­gen den Kreisligisten aber am Ende vor der Verlängerung durch.

Auf einen Klassen- und Qualitätsunterschied deutete zunächst nicht viel hin. Im Ge­genteil dominierte Sternschanze das Spiel in der ersten halben Stunde sogar leicht. Und zeigte, dass auch der Ausfall diverser Fachkräfte namens Ballon, Kyrlidis, Neuroth, Grillo, Mahns und Skarka kompensiert werden konnte. Die Gast­geber spielten, wie vom Trainerteam aus­ge­geben, mutig nach vorn und gefielen in der An­fangs­phase durch konzentriertes und passsicheres Spiel. Einziges Manko: die sich er­ge­benden Chancen wurden nicht zu Ende gespielt, es fehlte die Präzision beim letzten Pass oder vor dem Tor. Nichts ganz Hochkarätiges sprang für Sterni so heraus, allerdings immerhin eine optische Überlegenheit vor guter Kulisse.

Süderelbe schien zunächst einigermaßen überrascht vom forschen Auf­tre­ten der Gastgeber. Man fand nicht so recht in die Partie hinein, konnte ein eigenes Spiel kaum aufziehen und präsentierte sich zwar als technisch versierte, aber auch etwas ideenloses Team, als man sich ein ums andere Mal in der Abwehr der Gastgeber festlief. Die Gäste in dieser Phase meist einen Schritt langsamer als der Gegner. Irgendwo zwischen Behäbigkeit und Über­heblichkeit wurden denn auch gute Möglichkeiten nicht genutzt. Besser wurde es aus Sicht des Bezirksligisten erst nach einer halben Stunde. Es entwickelte sich nun ein mehr und mehr ausgeglichenes Spiel, in dem Süderelbe konzentrierter ans Werk ging und jetzt auch zu guten Chancen kam (zunächst aber nur das Außennetz traf, knapp vorbeisetzte oder z.B. vom gut aufgelegten Dirk Lünswilken in der Innenverteidigung in letzter Sekunde vom Schuss aus fünf Metern gehindert werden konnte). Dass Süderelbes Rustam Weizel ein gefährlicher Stürmer ist, diese Erkenntnis machten die Gastgeber dann jedoch genau eine Minute vor dem Halbzeitpfiff. Ein langer Pass über den gesamten Abwehrverbund hinweg, Weizel blieb im Laufduell mit Jens Rebke erster Sieger und war zu allem Überfluss auch noch in der Lage, den Ball aus vollem Lauf von halbrechts ins lange Eck zu schieben (44.). Schönes Tor, unnötiges Tor.

Umso erfreulicher, dass Sternschanze zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht sein berüchtigtes Schlafmützen-Gesicht aufsetzte, sondern sofort in der Partie war und auf den Ausgleich drängte. Und der kam nur drei Minuten nach Wiederanpfiff. Lukas Lütje wurde angespielt, startete nach rechts außen durch und bediente Silva in der Mitte mit einem herrlichen Pass, den dieser per Kopf aus kurzer Distanz zum 1:1 verwertete (48.).

Erst jetzt begann man auf Seiten der Gäste wohl endgültig zu realisieren, dass man mehr für das Spiel tun muss. Süderelbe drängte nun mit Macht ins Spiel und bekam zunehmend mehr Spielanteile und Torchancen. Im Abschluss blieb man allerdings weiterhin erfolglos. Zweimal scheiterte man allein vor Schuh­ma­cher, zweimal trafen Distanzschüsse nicht ihr Ziel. Sterni kam derweil zu ei­nigen kleineren Chancen, musste dem hohen Tempo der Partie aber auch Tri­but zollen.

Ob es nun daran lag, oder ob der Bezirksligist letzten Endes einfach nur von einer gehörigen Portion Glück getroffen wurde: in Person des des ansonsten hervorragend pfeifenden Schiedsrichters Cevahir Can. Der nämlich gab zur Überraschung nicht weniger Sterni-Spieler und Zuschauer Elfmeter, nachdem Jens Rebke (als ballführender Spieler) im Strafraum gestolpert und im Fallen mit den Händen ans Spielgerät geraten war. Der dritte Elfmeter gegen Sternschanze im Pokalwettbewerb übrigens, Cem Ulasoglu verwandelte vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sicher zum 2:1 (86.) – jetzt auch begleitet vom Jubel der Neugrabener, die wohl schon das Schreckgespenst der ungeliebten Ver­längerung vor sich sahen.

Der kümmerliche Rest ist im Grunde Teil des übliches Pokalgeschehens. Sternschanze blieben noch einige Minuten, um den Ausgleich zu erzielen. Man warf entsprechend alles nach vorne und kam in der 89. Minute noch zu einem Freistoß aus bester Position. Zickelbeins Versuch blieb jedoch in der Mauer hängen, der Ball kam postwendend zurück zu Weizel und der hatte – gemeinsam mit Ulasoglu – ein quasi menschenleeres Spielfeld vor sich: 1:3 (90.), ausge­schie­den. Ob es physisch für die Verlängerung gereicht hätte, werden wir nie erfahren. Mit der eigenen Leistung kann Sternschanze allerdings zufrieden sein, denn »aus dem Spiel heraus« hat der außerordentlich disziplinierte und gut or­ga­nisierte Bezirksligist die Partie nicht entscheiden können.

So spielte der SCS: Schuhmacher – Rebke – Lütje – Lünswilken (57. Saggau) – Lehmann – Jäkel – Kayser – Kutun (C) – Guimaraes Silva (69. M. Kroll) – Muratovic – Matthies.
Ergänzung: Blömer – Horn – Schubert.

Tore: 0:1 (44., Weizel), 1:1 (48., Guimaraes Silva), 1:2 (86., Handelfmeter,  Ulasoglu), 1:3 (90., Ulasoglu).

Zuschauer: 100

Besondere Vorkommnisse: Anwesenheit eines Dirk-Lünswilken-Fanclubs, dem ein überragendes Spiel durch Sternis Abwehrkante geboten wurde.

Statistik: Dennis Koehnke, Bericht: Nils Schuhmacher